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Viele Wege führen über die Alpen. Ich wollte einen finden, für den ich keine technischen Hilfsmittel benötigte, ausgetretene Pfade vermeiden und jeden Meter zu Fuß zurücklegen konnte. Auf Gipfel verzichtete ich bewusst, um einerseits nicht zuviel Ausrüstung mitnehmen zu müssen und mich andererseits nicht zu überfordern. Bei der Planung habe ich mich an dem sogenannten L1 orientiert. Dieser Weg ist nach Hans Losse benannt, der ihn Ende der 1980er Jahre ausgearbeitet hat.

Auf dieser Wanderung waren steile, ausgesetzte und ungesicherte Stellen sowie klettersteigarte Passagen zu finden, die in keiner Karte verzeichnet sind. Der technische Anspruch war daher auch ohne Gipfelbesteigungen durchaus hoch. Absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unbedingte Voraussetzung für eine Alpenüberquerung wie diese. Anderen Wanderern bin ich besonders im italienischen Teil der Tour selten begegnet, an manchen Tagen habe ich außer bei der Übernachtung keinen einzigen Menschen getroffen. Handyempfang war sehr oft nicht vorhanden. Dafür habe ich eine Natur erlebt, die mich mit ihrer Schönheit nachhaltig beeindruckt hat, und die volle Konzentration auf den Weg, das Wetter und mich selbst haben mir meditative Erfahrungen geschenkt. Meine körperlichen Grenzen hatte ich dabei gesucht und gefunden.

Eine Alpenüberquerung erfordert eine gute körperliche Verfassung und alpine Erfahrung. Wenn Du diesen Weg nachwandern möchtest und unsicher bist, ob Deine Fitness oder Deine Bergerfahrung ausreichen, frage Deinen Arzt und lass Dich im Deutschen Alpenverein (DAV) ausbilden. Eine Mitgliedschaft im DAV ist bei diesem Vorhaben grundsätzlich empfehlenswert.

Bist Du die Tour vielleicht nachgewandert und kannst von Veränderungen berichten?
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